Photovoltaik Erdung
Photovoltaik-Erdung in Berlin: Sicherheit, Vorschriften und optimale Umsetzung für PV-Anlagen
Die Installation von Photovoltaikanlagen boomt, insbesondere in städtischen Regionen wie Berlin.
Ob auf Einfamilienhäusern, Gewerbedächern oder Wohnanlagen – Solaranlagen liefern wertvolle Energie und tragen zur Energiewende bei.
Doch mit der technischen Umsetzung steigen auch die Anforderungen an Sicherheit und Normenkonformität.
Eine der entscheidenden Komponenten ist die fachgerechte Erdung der Photovoltaikanlage.
Sie schützt nicht nur Menschen und Technik, sondern ist auch Voraussetzung für Versicherbarkeit, Betriebssicherheit und normgerechte Abnahme.
In diesem Beitrag erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die Anforderungen an die Photovoltaik-Erdung in Berlin, praktische Umsetzungstipps sowie die wichtigsten Normen.
Warum die Erdung bei Photovoltaik-Anlagen unverzichtbar ist
Eine fachgerecht geplante und installierte Erdung einer PV-Anlage erfüllt mehrere Schutzfunktionen:
- Schutz bei Blitzeinschlag (direkt oder indirekt)
- Vermeidung von Überspannungsschäden an Wechselrichter, Modulen oder Leitungen
- Reduzierung elektromagnetischer Störfelder (EMV)
- Vermeidung von Potenzialunterschieden innerhalb der Anlage
- Gewährleistung des Personenschutzes (Berührungsspannung)
- Grundlage für Blitzschutz- und Potentialausgleichssysteme
Ohne fachgerechte Erdung drohen nicht nur technische Schäden, sondern auch rechtliche und versicherungstechnische Konsequenzen.
Besondere Anforderungen in Berlin
Berlin stellt durch seine baulichen und infrastrukturellen Gegebenheiten besondere Anforderungen an die Erdung von PV-Anlagen:
- Dichte Bebauung = erhöhtes Risiko bei indirektem Blitzschlag
- Häufig Flachdächer mit wenig Platz für Trennungsabstände
- Unterschiedliche Baujahre & Sanierungszustände
- Vorgaben der Berliner Bauordnung und Netzbetreiber (Stromnetz Berlin GmbH)
- Kombination mit Wallboxen, Stromspeichern oder Bestandsanlagen
Ein standardisiertes Vorgehen nach Schema F ist hier kaum möglich – gefragt ist individuelle Fachplanung.

Welche Bestandteile müssen geerdet werden?
- Modulrahmen (je nach Aufbau und Material)
- Unterkonstruktion der Module (Aluminium oder Stahl)
- Blitzschutzleitungen (wenn vorhanden)
- Wechselrichter (AC- und DC-seitig)
- Kabeltrassen und Schutzrohre (je nach Verlegung)
- Metallene Gehäuse und Verteilerkästen
Hinweis: Kunststoffkabelkanäle, Kunststoffrahmen oder isolierte Montagesysteme können Sonderlösungen erfordern.
Erdungsarten in der Praxis
Erdungsart | Beschreibung | Einsatzbereich |
---|---|---|
Fundamenterder | Bandstahl im Betonfundament | Neubauten (Pflicht nach DIN 18014) |
Ringerder | Erdleiter umlaufend ums Gebäude | Altbauten, Bestandsanlagen |
Tiefenerder | vertikal eingeschlagene Erderstäbe | bei begrenztem Platz, Flachdächern |
Kombinationserder | Kombination aus mehreren Methoden | komplexe Dachaufbauten, Industrie |
Normen & Richtlinien (Auswahl)
- DIN VDE 0100-712: Errichten von PV-Stromversorgungssystemen
- DIN VDE 0185-305-3: Blitzschutz für bauliche Anlagen mit elektrischen Anlagen
- DIN VDE 0100-540: Erdungs- und Schutzleiter
- DIN 18014: Fundamenterder
- Technische Anschlussbedingungen (TAB) von Stromnetz Berlin
Achtung: Eine PV-Anlage ohne Erdungsnachweis kann zu Problemen bei der Inbetriebnahme oder bei der Versicherung führen.
Umsetzungsschritte für die Erdung Ihrer PV-Anlage in Berlin
- Prüfung vorhandener Erdungssysteme (Bestand oder Neubau)
- Planung des Erdungskonzepts nach VDE-Normen
- Festlegung der Erdungsart (Fundament, Ring, Tiefenerder etc.)
- Installation durch qualifizierte Elektrofachkraft
- Verbindung mit Blitzschutz- und Potentialausgleichssystem
- Prüfung & Protokollierung der Erdungswiderstandswerte
- Dokumentation für Netzbetreiber und Versicherung
Praxisbeispiel: PV-Anlage auf Mehrfamilienhaus in Berlin-Pankow
- Dach: Flachdach mit 40 PV-Modulen
- Erdung: Kombination aus Ringerder und Tiefenerdern
- Besonderheit: Integration mit bestehender Blitzschutzanlage
- Umsetzung: 2-tägiger Einbau inkl. Erdungsmessung (RE-Wert < 6 Ohm)
- Ergebnis: Abnahme durch Netzbetreiber und reduzierter Versicherungsbeitrag
Häufige Fehler bei der Erdung von PV-Anlagen
- Keine Verbindung zum Hauptpotentialausgleich
- Unzureichender Erderquerschnitt oder Längen
- Nicht zugelassene Verbindungsmaterialien (z. B. verzinkter Stahl bei Aluminium)
- Keine Messung oder Dokumentation
- Erdung vergessen bei Anlagen auf Nebengebäuden oder Garagen
Tipp: Einmal korrekt geplant, ist die Erdung langlebig und wartungsarm.
Was kostet die Erdung einer Photovoltaikanlage in Berlin?
Maßnahme | Preisbereich (ca.) |
Erdung bei Neubau (Fundamenterder) | 300 – 800 € |
Nachrüsten Ringerder | 500 – 1.200 € |
Tiefenerder inkl. Montage | ab 350 € pro Erder |
Erdungsmessung & Dokumentation | 150 – 300 € |
Ohne Erdung kein sicherer PV-Betrieb
Die Erdung ist kein technisches Beiwerk, sondern ein elementarer Bestandteil jeder PV-Anlage. In Berlin mit seiner urbanen Struktur und strengen Vorgaben ist eine individuelle, fachgerechte Planung und Umsetzung der Erdung besonders wichtig. Nur so sichern Sie langfristig Funktion, Betriebssicherheit, Versicherungsschutz und Normkonformität Ihrer Photovoltaik-Anlage.
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